Lolita

Synonyms: Rori

Lolita Mode ist ein japanischer Streetfashion Stil, welcher in Harajuku, Tokyo seine Anfänge hat. Inspiriert von der europäischen Mode des Rokoko und des Vitkorianischen Zeitalters, interpretiert der Lolita Stil Elemente eben jener Zeit auf moderne Art neu. Träger/innen der Mode nennen sich Lolitas.

Der genaue Ursprung der Mode lässt sich nicht mit Gewissheit zuordnen, da sich die Mode im Laufe der Jahrzehnte immer wieder wandelte und noch nicht unter dem heutigen Namen bekannt war. Vermutlich entwickelte sich Lolita aus einer Modeströmung der 1970 und 1980 Jahre, die sich bevorzugt süß und feminin darstellte, und aus der auch einige noch heute bekannte Stile wie Otome-kei entstanden. Die erste namentliche Erwähnung der Lolita Mode war 1987 in der September-Ausgabe des Magazins „Ryukou Tsushin“. Andere bekannte Magazine wie Gothic&Lolita Bible, KERA und FRUiTS halfen dabei, die Popularität der Mode zu steigern und auch weltweit bekannt zu machen.

 

Silhouette und „Regeln“

Lolita Mode zeichnet sich auf den ersten Blick vor allem durch die Silhouette aus, welche durch einen Petticoat oder Krinoline (Reifrock) erzeugt wird. Dieser kann sowohl eine Glockenform als auch eine A-Linie aufweisen.

Ein Lolita Coord (Coordination) beinhaltet immer ein Mainpiece welches sowohl ein Onepiece, Jumperskirt oder ein Rock sein kann. Die allgemeine Ästhetik von Lolita ist nicht freizügig und eher bedeckend. Hiervon gibt es auch Ausnahmen (Ero Lolita), aber der Großteil der Stile folgt dieser Ästhetik. So werden Schultern, Dekolleté und die Knie meist bedeckt.

Ein Headpiece, zum Beispiel Headbow oder Bonnet, ist ein ebenso wichtiger Teil eines vollständigen Lolita Outfits. Viele Lolitas tragen Perücken oder Haarteile. Dies ist keine Voraussetzung für ein Lolita Coord; auch das eigene Haar kann Lolita tauglich gestylt werden. Perücken bieten meist aber mehr Volumen für größere Hairstyles.

Lolitas tragen meist Bloomers. Dies ist eine hosenähnliche Unterbekleidung, welche vor ungewollten Einblicken schützt und dem Rockteil ein wenig zusätzlichen Poof verleihen kann. Farbabstimmung ist ein wichtiger Faktor eines guten Lolita Outfits. Farben sollten so aufeinander abgestimmt werden, dass sie sich innerhalb eines Outfits auf allen Ebenen wiederholen. Eine gute Faustregel ist sich sein Outfit in die Ebenen Kopf, Torso und Beine einzuteilen.

Viele Außenstehende würden wohl die „Lolitaregeln“ als streng bezeichnen und dies mag im Vergleich zu vielen anderen alternativen Modestilen stimmen. Die Regeln sind aber weniger einschränkend und unflexibel als es auf den ersten Blick scheinen mag. Lolita orientiert sich an einer ganz bestimmten historischen Ästhetik und die Grundregeln von Lolita sollen dabei helfen eben jene zu erreichen. Für mich gilt immer, wer versteht was die Regeln bezwecken sollen, der kann sie im Rahmen der Mode auch schon mal brechen.

 

 

(N)Etiquette
Vermutlich weil die größte Inspiration für Lolita die Epoche des Rokoko und das Viktorianische Zeitalter ist, herrscht vor allem bei Außenstehenden und Neueinsteigern das Vorurteil, dass Lolitas sich möglichst addrett und „ladylike“ in allen Aspekten ihres Lebens verhalten müssen. Trägst du Lolita Fashion, bist du eine Lolita; und dabei ist es ganz gleich ob deine restlichen Hobbys und Interessen zu einem „Lolita Lifestyle“ passen. Die Lolita Polizei klopft nicht an deine Türe wenn du lieber Bier statt Tee auf einem Meet trinkst, du Metall statt klassischer Musik magst und Tattoos und Piercings hast.
Auf großen Veranstaltungen sollte man natürlich, wie überall, immer darauf achten sich sittlich zu verhalten.
Leider herrscht immer noch das Vorurteil, das viel in der Szene gemobbt und verurteilt wird. Gerade um 2010 war dies leider so und viele haben durch toxic People mit dem Hobby aufgehört.
Mittlerweile rafft sich die Szene zusammen. Es gibt Gruppen in denen man seine Outfits vorstellen kann, auf Wunsch auch mit konstruktiver Kritik. Kritik ist nicht immer böse gemeint und hilft sich zu verbessern. Ebenfalls existieren Gruppen für Einsteiger in denen Fragen zum ganzen Hobby und Outfits gestellt werden können. Es ist nicht immer alles Friede-Freude-Eierkuchen, aber das trifft leider auf’s ganze Leben zu. Wichtig ist sich nicht alles zu Herzen zu nehmen. Am Ende des Tages ist es nur Kleidung, in der du dich wohlfühlen sollst und die du gerne trägst.
Scroll to Top